Freitag, 3. März 2017

Torres del Paine & Los Glaciares

Vor über zehn Tagen haben die Beine in Puerto Natales hochgelegt. Cycle hard, Siesta hard, wie man sich hier so schön sagt. Nur einen winzigen Ausflug in den Torres del Paine Nationalpark haben wir unternommen. Der Park ist eine der Hauptattraktionen in Patagonien und entsprechend gut besucht. Einen Campingplatz hätten wir wohl vor 2-3 Monaten reservieren müssen. So gab es dann eine wunderschöne – wenn auch überbevölkerte – Tageswanderung zum Mirador del las Torres. Die Sicht ist einmalig!

Nach den Siesta-Tagen ging‘s mit neuem Elan und Claudia’s ziemlich stabilem Knie wieder aufs Velo Richtung El Calafate. Nach 20km war dann aber alles beim alten, die Entzündung schien noch nicht ausgeheilt. Wir traten kurzerhand den Rückweg nach Puerto Natales an und gingen direkt ins Spital, denn der mobile Velo-Medikamentenschrank ist leider endlich. Dort gab‘s dann genügend Medi-Nachschub und another 5 days rest – no walking, no cycling (!!!) verordnet.

Naja, immerhin das mit dem „no cycling“ nehmen wir ernst. Wir haben uns und unsere Velos nach El Calafate mitnehmen lassen, uns im Touristrom der Backpackers eingeordnet und natürlich den obligaten Besuch im Los Glaciares Nationalpark gemacht. Der Perito Moreno Gletscher ist eindrücklich, immer wieder brechen grosse Eisblöcke am Ende des Gletschers mit tosendem Lärm in den See ab.

Was auffallend ist, ist der völlig unterschiedliche Umgang mit den Einheimischen. Mit dem Velo stösst du überall auf Goodwill. Mal gibt dir jemand etwas von seinem Mittagessen ab, mal lassen dich die Zollbeamten im Wärterhäuschen gratis übernachten oder Lastwagenchauffeure halten an und fragen, ob sie irgendwie weiterhelfen können. In den Touristenorten Puerto Natales und El Calafate fühlen wir uns eher wie gemelkte Kühe. Alles ist einzig und alleine auf den Profit mit Touristen ausgerichtet. So hat sich der Eintrittspreis für den Los Glaciares NP im letzten Jahr um 100% erhöht, ein billiges Weissbrot-Käsesandwich aus einer Bäckerei kostet locker so viel wie ein feines Bachmann-Sandwich in Luzern. Der Service-Gedanke ist quasi inexistent – schliesslich macht einfach jeder seinen Job und möchte wenig Aufwand für den Profit haben. Nichtsdestotrotz ist die Natur wirklich atemberaubend, was die Touristenfallen etwas abmildert.

Schon länger haben wir entschieden, im nächsten Ort El Chaltén einen längeren Wanderhalt einzulegen. Wir verschieben den letzten Teil der „Rest-Days“ auf El Chaltén und freuen uns sehr darauf, dann aktiv die Bergwelt zu erkunden!


2 Kommentare:

  1. wirklich eine wahnsinnslandschaft! einfach grossartig, auch ohn velo! wir drücken aber natürlich trotzdem den daumen, dass claudia's knie doch noch mitmacht.
    ♥♥♥ monika und j.b.

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  2. Wos so richtig schön ist, bleiben leider auch die Massen nicht aus. Aber wenigstens werdet ihr mit fantastsischen Landschaften belohnt. El Chalten ist dann hoffentlich etwas ruhiger und danach solltet ihr wohl für einige Zeit von Touristenströmen verschont bleiben, wenn ihr eurer geplanten Velo-Route weiter folgen könnt (was ich euch natürlich ganz fest wünsche).
    Toi toi toi, Brigitte

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